Allgemeie Hygiene und Prothesenhygiene zur Prophylaxe

Eine gute Mundhygiene und eine regelmäßige professionelle zahnärztliche Hilfe können Zahnbetterkrankungen vermeiden und das Parodontitisrisiko und somit die Bakterienbelastung des gesamten Körpers deutlich senken. Gern geben fachlich kompetente Mitarbeiterinnen in Zahnarztpraxen individuelle Mund- und Zahnpflegetipps.  Die Kenntnis der „Problemzonen“ im eigenen Mund hilft die Belagentfernung zu verbessern. Beispielsweise empfiehlt sich der Gebrauch einer elektrischen Zahnbürste, welche in der Regel eine effektivere Zahnpflege ermöglicht. Zudem gibt es eine Vielzahl an speziellen Zahnreinigungshilfsmitteln, deren Handhabung demonstriert werden sollte.   

Generell sind Senioren, insbesondere pflegebedürftige, vielseitig erkrankte Menschen nicht mehr so abwehrbereit wie ein junger Mensch. Deshalb kann eine Entzündung im Mund-Kiefer-Bereich eine große Gefahr für andere Organe des Körpers darstellen. Darunter fallen auch Pilzinfektionen, die oftmals ein Resultat schlechter Prothesenpflege sind. Auch diesem Problem ist durch eine gute Prothesenpflege gut beizukommen.

Herausnehmbare Prothesen sollten grundsätzlich mindestens 2x täglich außerhalb des Mundes mit einer Prothesenbürste gereinigt werden. Diese Bürsten sind in Drogeriemärkten erhältlich. Zusätzlich kann eine Pflege in speziellen Ultraschallreinigungsgeräten oder durch Einlegen in Reinigungstablettenlösungen vorgenommen werden. Die Reinigung mittels einer Bürste ist jedoch am wirksamsten.

Der gute Sitz des Zahnersatzes und die Funktionstüchtigkeit der eigenen Zähne spielen eine große Rolle bei der Nahrungsaufnahme. Gibt es dabei Probleme, z. B. weil die Prothese nicht mehr passt oder sogar Druckstellen verursacht, kann es zu erheblichen Einschränkungen bei der Ernährung kommen. Wenn das Sprechen durch schlecht sitzenden oder fehlenden Zahnersatz eingeschränkt ist, nimmt die Kontaktfreudigkeit und die Kommunikation oft ab, nicht zuletzt, weil sich das Äußere nachteilig verändert und sich die Betroffenen aus Scham zurückziehen.

Dies alles ist nicht nötig und kann durch die regelmäßige Kontroll- und Prophylaxeuntersuchung beim Zahnarzt bzw. der Zahnärztin vermieden werden. In der Regel ist ein 2-4-maliger Besuch einer Zahnarztpraxis pro Jahr empfehlenswert, je nach Parodontitisrisiko und Einschätzung des Zahnarztes. Kleine Probleme mit der Prothese, den Zähnen und dem Zahnbett können so behoben werden, um größerem Schaden und Komplikationen vorzubeugen.

Auch Medikamente haben Einfluss auf die Mundhöhle. Viele Patienten, die Herzmedikamente, Parkinsonmedikamente oder Psychopharmaka einnehmen, leiden unter Mundtrockenheit. Der Speichel hat aber nicht nur eine Gleitfunktion für Speisen, sondern er liefert auch wichtige Mineralien, die unser Zahnschmelz braucht. Bei trockenem Mund steigt das Kariesrisiko, da die „Reparatur“ der Zähne durch die Mineralstoffe aus dem Speichel nicht mehr gegeben ist. Deshalb ist das gründliche Zähneputzen mit fluoridhaltigen Gelees zu ergänzen. Zudem sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von ca. 2 Litern täglich geachtet werden. Kaugummikauen regt den Speichelfluss an und hilft gegen Mundtrockenheit. Prothesenträger können auf das Lutschen säuerlicher Bonbons zurückgreifen. In extremen Fällen kann der Zahnarzt zudem Speichelersatzmittel und Gleitmittel für die Mundschleimhaut empfehlen oder verordnen.

 

Fazit:
Eine gute Mund- und Prothesenhygiene beugt anderen Erkrankungen vor. Die volle Funktionsfähigkeit ihrer Zähne hat für viele ältere Menschen eine entscheidende Bedeutung für die Lebensqualität. Wichtig ist zudem, dass krankhafte Veränderungen rechtzeitig bemerkt und behandelt werden.