Die Delegiertenversammlung der Landeszahnärztekammer Hessen, am heutigen Freitag in Frankfurt, stand erneut im Zeichen der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit von zahnärztlichem Berufsstand und politischen Entscheidungsträgern.
Dass diese gemeinsame Umsetzung keine Zukunftsvision, sondern bereits gelebte Realität ist, zeigt sich zum einen an den vielen Terminen mit der Politik, von denen LZKH-Präsidentin Dr. Doris Seiz in ihrem Vortrag berichtete. Zum anderen aber auch daran, dass nach einer langen Pause das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege in Gestalt von Staatssekretärin Dr. Sonja Optendrenk diesmal wieder aktiv an der Versammlung teilnahm.
In ihrer Grußadresse an die Versammlung stellte Dr. Optendrenk die Bedeutung der gemeinsamen Arbeit mit den hessischen Zahnärztinnen und Zahnärzten heraus, denn ohne diesen wechselseitigen Input könne eine Lösung der zahlreichen Probleme im Gesundheitswesen nicht gelingen. Eine große Schwierigkeit, die nicht zuletzt beim Abbau von Bürokratielasten deutlich werde, sei aber das Spannungsfeld zwischen der Verminderung von Regelungen und dem damit einhergehenden Gefühl des Kontroll- oder Qualitätsverlusts.
Dies bestätigte auch die Kammerpräsidentin: Das Problem beim Bürokratieabbau sei weniger aufseiten der Legislative als aufseiten der Exekutive zu sehen, die im „worst case“, der sich in keinem Bereich sicher ausschließen lasse, egal wieviel man kontrolliert und reguliert, am Pranger stünde. Umso wichtiger sei es, auch die Behördenleitungen vor Ort, wie bereits bei vielen Terminen geschehen, auf diesem Weg mitzunehmen und gemeinsam auf eine neue Kultur des Vertrauens hinzuarbeiten.
„Wir alle wollen die hohe Qualität in unseren Praxen im Sinne der Patientinnen und Patienten erhalten; hierzu ist es aber von größter Bedeutung, dass wir uns auf unsere eigentliche Aufgabe konzentrieren und nicht ein Viertel unserer Zeit für die Bürokratie opfern; hierauf haben wir ja auch bei unseren hessenweiten Protesten in diesem Jahr mit großer Lautstärke hingewiesen und hierfür stehen wir als Zahnärzte“, so Dr. Seiz.
Unter den Entscheidungen, die vonseiten der Delegierten im Rahmen ihrer Versammlung getroffen wurde, war auch der Beschluss zur Umsetzung der neuen Muster-Weiterbildungsordnung der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) auf Landesebene. Hessen setzt damit als erstes Bundesland die neuen Vorgaben für die Weiterbildung zum Fachzahnarzt Oralchirurgie bzw. Kieferorthopädie um, die klar auf Kompetenzorientierung und Qualitätssicherung abstellen. „Mir als Oralchirurgin ist diese Neuregelung im Bereich zahnärztlicher Weiterbildung seit vielen Jahren ein Anliegen. Umso mehr freut es mich, dass wir in Hessen nun als erste Kammer daran gehen können, die Muster-Weiterbildungsordnung der BZÄK konkret auszugestalten“, kommentiert Dr. Seiz die Entscheidung.